16. RGC-Kanzleiforum: Danke an die großartigen Referenten und das super Feedback der rund 200 Teilnehmer!

Die Erkenntnisse: H2-Projekte sind für jedes Unternehmen möglich und schützen Sie sich vor Vertragsanpassungsbegehren wegen der explodierenden Energiepreise!

Gestern hat endlich wieder, nach einjähriger Zwangspause, unser RGC-Kanzleiforum Energie und Klima stattgefunden. Das Ganze leider (nur) online. Aber wir haben uns sehr gefreut, mit Ihnen in die Praxiswelt von H2-Projekten einzutauchen und Ihnen wichtige Infos zu den explodierenden Energiepreisen geben zu können.

Und das Feedback der rund 200 Teilnehmer war großartig. Ein Teilnehmer kommentierte: „Das war wieder sehr informativ und die H2-Praxis wurde von so vielen Seiten beleuchtet. Mir tut von Ihren Mandanten quasi jeder leid, der nicht teilgenommen hat.“

Aber was ist im Einzelnen passiert: Nach einer kurzen Einführung durch unser gut gelauntes Moderatoren-Duo Prof. Dr. Kai Gent und Annerieke Walter machte Jeannette Uhlig von der Deutschen Energie-Agentur (dena) den Anfang im ersten Block Grundlagen. Und besser hätte man gar nicht die Grundlagen für eine fachlich fundierte Einleitung in das Thema Wasserstoff geben können. In Erinnerung geblieben ist das „Henne-Ei-Problem“ bei Wasserstoff: Erst Erzeugungs- oder erst Verteilkapazitäten schaffen?

Im zweiten Vortrag hat uns Johanna Leisling von der Linde GmbH „Technische Lösungen für den Einsatz von grünem H2 in Industrie und Verkehr“ vorgestellt. Die Fülle an – vielfach bereits umgesetzten – Praxisbeispielen war beeindruckend, ebenso wie die vielen Ansätze und Ideen, ein Unternehmen durch Wasserstoff auf den Pfad zur Klimaneutralität zu bringen.

Der Block 2 zur Wasserstoff-Pipelineversorgung begann mit einer Einführung von Rechtsanwältin Annerieke Walter zum neuen Rechtsrahmen zur Regulierung von Wasserstoffnetzen. Festzustellen war, dass der Rechtsrahmen vom Gesetzgeber noch optimiert werden könnte: Uns fehlt aktuell insbesondere eine Ausnahme für Klein- und Kleinstnetze, ähnlich der Kundenanlage für Strom und Gas.

Im zweiten Vortrag dieses Blocks stellte uns Ralf Gayer von der Evonik Operations GmbH das Projekt GetH2Nukleus, welches uns auch schon des Öfteren beschäftigt hat, vor. Kernpunkte waren der – aufgrund von Zeitgleichheit und Zusätzlichkeit – schwierige Begriff des grünen Wasserstoffs aus der RED II und die teilweise langwierigen bürokratischen Prozesse bei der Zurverfügungstellung von staatlichen Fördermitteln.

Der 3. Block begann mit der zweiten Hälfte des Vortrags von Annerieke Walter, die die weiteren energierechtlichen Rahmenbedingungen für den Wasserstoffeinsatz in der Praxis und ihre teilweise komplizierten Wechselwirkungen vorstellte.

Es folgte ein Erfahrungsbericht von Dr. Ludger Hellenthal von der H2 Green Power & Logistic, Wasserstofftankstellen-Pionier der ersten Stunde, vornehmlich über das Projekt Industriepark Mittelelbe, anhand dessen er vorbildlich zeigen konnte, wie man Versorgungskonzepte mit Wasserstoffeinsatz in Richtung Wirtschaftlichkeit bringen kann.

Nach der Mittagspause ging es dann los mit einem wirklich brandaktuellen Thema: Der Energiepreiskrise im Strom- und vor allem im Gasmarkt. Holger Fleckenstein und Dr. Ralf Wagner von der Uniper Markt Solutions GmbH erläuterten die aktuellen Entwicklungen und deren vor allem globalpolitischen Hintergründe. Im Anschluss gaben Rechtsanwältinnen Michelle Hoyer und Dr. Franziska Lietz einen Überblick über rechtliche To-Do´s in der Energiepreiskrise: Was tut man bei Kündigung des Versorgers, Nachschieben von (unwirksamen) AGB und Preisanpassungen oder bei einer Versorgerinsolvenz?

Im Anschluss waren vor allem Konzepte für die Industrie gefragt, im Block Areal-/ Standortversorgung lieferte Andreas Gelfort von der E-Bridge Consulting GmbH einen „Wegweiser für den Einkauf von grünem Strom“, bei dem nichts ausgelassen wurde: PPAs, Preisprognosen, Herkunftszertifikate und Handling. Ebenso interessant war die Betrachtung der Wärmeseite: Diese lieferte Hajo Hoops von der GETEC head & power GmbH mit seinem Vortrag „Green Steam: Wettbewerbsfähigkeit und Erfahrungen“ gleich inklusiver vieler instruktiver Praxisbeispiele.

Im 4. Block ging es um Tankstellen: Jadranka Pfautsch stellte in ihrem Vortrag die NOW GmbH vor und gab den Zuhörern einen Überblick zu den umfangreichen Förderprogrammen und Förderprojekten im Rahmen von grüner Mobilität. Im Anschluss referierte Dr. Kai Schröter von der Linde Material Handling GmbH zu „Chancen und Herausforderungen der H2-/Brennstoffzellentechnologie in Flurförderzeugen“. Er befasste sich dabei auch mit dem wichtigen Aspekt, dass nicht jeder H2-Einsatz zwangsläufig dem Klimaschutz dienen muss.

Unser 16. RGC-Kanzleiforum endete mit einem Schlusswort unseres Moderatorenduos. Wenn Sie unsere Veranstaltung verpasst haben sollten, kein Problem. Wir haben unser Forum aufgezeichnet und werden zeitnah die Einzelbeiträge als Videos in unserer Mediathek einstellen. Interessierte können hier ihren Zugang buchen.

Ihr RGC-Team