Dritte Klimaklage der Deutschen Umwelthilfe eingereicht
Die Deutsche Umwelthilfe hat gegen den deutschen Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea Klage eingereicht
In der vergangenen Woche reichten die Geschäftsführenden der Deutschen Umwelthilfe eine Klimaklage gegen den Energie-Riesen Wintershall Dea ein. Wintershall Dea entstand 2018 aus einem Zusammenschluss der Mineralöl- bzw. Erdgas-Sparten von BASF und RWE. Es ist einer der größten unabhängigen Öl- und Gaskonzerne Europas und somit jährlich für etwa 80 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich.
Wintershall Dea ist zudem finanziell an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, dem größten fossilen Projekt Europas, beteiligt. Die Deutsche Umwelthilfe forderte das Unternehmen auf, sich aus diesem Geschäft zurückzuziehen. Zudem forderte die Deutsche Umwelthilfe das Unternehmen dazu auf, sich zur Einhaltung eines Paris-kompatiblen CO2-Budgets zu verpflichten und spätestens ab 2026 keine neue Erdöl- bzw. Erdgas-Förderung mehr zu beginnen. Wintershall Dea reagierte auf die konkreten Forderungen mit ablehnender Haltung. Der Konzern plant sogar noch eine Ausweitung der Erdgas- und Erdölproduktionen.
Zuvor gab es zwei von der Deutschen Umwelthilfe angestrebte Verfahren, die auf dem Klimaurteil des Bundesverfassungsgerichts basieren (RGC berichtete). Eins der Verfahren ist gegen BMW und das andere gegen Mercedes-Benz gerichtet. Der Prozess gegen Wintershall Dea ist somit der dritte von der Deutschen Umwelthilfe angestrebte Prozess gegen ein deutsches Unternehmen auf Basis des Klimaurteils des Bundesverfassungsgerichts.
Einem der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe zufolge sei die Klage gegen Wintershall Dea dringend nötig. Denn Wintershall Dea feuere die Klimakrise weiter an. Es sei überfällig, dass sich Konzerne mit solch schmutzigen Geschäftsmodellen der Realität und der Klimakrise stellen. Die Grundrechte von jungen Menschen und künftigen Generationen müssen geschützt werden. Hierfür seien verbindliche Reduktionspfade, mit denen die Klimaziele von Paris eingehalten werden können, erforderlich.
Autor: Michelle Hoyer (RGC)