Große Unterschiede bei niedersächsischen Wasserpreisen

Eine Untersuchung der Landeskartellbehörde zeigt große Preisunterschiede auf.

Anders als im Strom- und Gasbereich können Kunden ihren Wasserversorger nicht frei wählen, sondern müssen das Trinkwasser beim örtliches Wasserversorger beziehen. Da keine freie Anbieterwahl besteht, kann die Kartellbehörde die Marktstrukturen und Preise untersuchen.

Dies hat die Niedersächsische Kartellbehörde zum Stichtag 31. Dezember 2019 nun getan und die Preise und Gebühren aus insgesamt 202 Tarifgebieten erhoben. Der Untersuchung liegen typische Abnahmefälle zugrunde, z.B. die Kosten für die Wasserversorgung eines Ein-, Zwei- oder Mehrpersonenhaushalts pro Jahr. Danach hat die Kartellbehörde erhebliche Preisunterschiede festgestellt. Teilweise variierten die Preise um über 2,50 Euro/m³. Wegen dieser teils erheblichen Unterschiede prüft die Kartellbehörde nun, ob einzelne Wasserpreise missbräuchlich überhöht sind. Dafür muss im Einzelfall betrachtet werden, ob die Versorgung wegen der Besiedelung, der Topografie oder aus anderen Gründen aufwändig ist und den höheren Preis rechtfertigt.

Die letzte Erhebung der Wasserpreise in Niedersachsen stammt aus dem Jahr 2009. Damals betrug der Durchschnittspreis 1,78 Euro/m³. Bei der jetzigen Erhebung wurde ein Durchschnittspreis von 2,12 Euro/m³ ermittelt, was einer Preissteigerung von 19 % entspricht. Nähere Einzelheiten über die Untersuchung hat die Kartellbehörde in ihrer Presseerklärung genannt. Weitere Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier.