Klimaneutralität fordert massive sektorübergreifende Kraftanstrengung
Ein Team aus Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen hat im Rahmen des institutsübergreifenden Ariadne Projekts ermittelt, was geleistet werden muss, damit die Klimaziele des überarbeiteten Klimaschutzgesetzes (RGC berichtete) erreicht werden können.
Dabei arbeiteten die Forschenden in einem Modellvergleich verschiedene Szenarien und Pfade heraus. Ihre Erkenntnisse – unter anderem auf die Fragen, welche Transformationen in den einzelnen Sektoren erreicht werden müssen, wie ein Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien gelingen kann und welche Rolle Wasserstoff und strombasierte E-Fuels in diesem Kontext spielen – haben die Forschenden in einer Klimastudie veröffentlicht.
Die Studie zeigt deutlich auf, dass das ambitionierte Ziel von massiven Reduzierungen der Treibhausgasemissionen bis 2030 sowie Klimaneutralität bis 2045 nicht ohne eine gewaltige sektorübergreifende Kraftanstrengung erreicht werden kann.
Aus dem Modellvergleich konnten die Forschenden ableiten, dass über alle eingesetzten Modelle und Technologieannahmen hinweg der Einsatz erneuerbarer Energien, grünen Wasserstoffs, grünen E-Fuels und nachhaltig erzeugter Biomasse anstelle von fossilen Energieträgern sowie die direkte Elektrifizierung des Energieverbrauchs eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaschutzziele spielen. Daher ist u.a. ein zügiger Ausbau der Wind- und Solarenergie dringend erforderlich.
Zudem ist eine starke Beschleunigung der Energiewende vor allem in den kommenden Jahren bis 2030 von besonderer Relevanz, denn „ohne enorme Dekarbonisierungs- und Infrastrukturmaßnahmen in diesem Jahrzehnt werden die Klimaschutzziele für 2030 verfehlt – damit würde auch das Erreichen des Langfristziels der Klimaneutralität 2045 hochgradig unwahrscheinlich werden“.
Erforderlich seien daher massive Investitionen, zusätzliche politische Maßnahmen und ein Infrastrukturausbau in allen Sektoren.
Hinweis: Aufgrund der auch in der Studie herausgearbeiteten hohen Relevanz des Themas „grüner Wasserstoff“ wird dieses bei unserem nächsten Kanzleiforum am 2. Dezember 2021 im Mittelpunkt stehen. Dort möchten wir Ihnen Ideen und Denkanregungen für den H2-Einsatz im Unternehmen geben und diskutieren, was gerade auf dem H2-Markt geschieht. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Autor: Sandra Horn (RGC)